Paul Bühre redigieren

“Mein Lieblingsmoment ist morgens. Ich brauch mittlerweile auch keinen Wecker mehr sondern wache von alleine auf, wenn um sieben Uhr die Sonne durch mein Fenster ballert. Dann setzte ich mich in einen der Plastikstühle. Während ich langsam aufwache, sammeln sich die älteren Mädchen im Atrium und machen ihre Haare. Das ist eine lange, komplizierte Prozedur und vor allem eine Kunst für sich. Ich habe noch nie so lange Haare gesehen! Es ist etwas ganz Besonderes, wenn sich alle vor einem kleinen Plastikspiegel ihre Haare gegenseitig kämmen. Danach werden sie geölt, so dass sie glänzen und dann mit schnellen geübten Handgriffen in tausend verschiedene Frisuren geflochten. In die langen komplizierten und gewundenen Zöpfe werden weiße einfache Blumenketten, oder Schleifen eingebunden. Und fast jeden Tag ist etwas anders. Roshani trägt gerne kleine Plastikohrringe in neongrün, die bei jedem anderen Menschen wie Angelköder aussehen würden bei ihr aber einfach echt gut aussehen.”

Dieser Text ist nicht von mir, sondern von dem wunderbaren Paul Bühre, den ich gerade die Freude habe, zu redigieren. Vor fünf Jahren haben wir gemeinsam Teenie Leaks erfunden, jetzt hat Paul sein zweites Buch fertig geschrieben: Das Jahr nach dem Abi. Erscheint im März und handelt von seinen postschulischen Abenteuern in China, Indien und Schottland. Und es ist ein richtig, richtig gutes Buch geworden. Warum? Junge kann geradeaus denken, Junge hat Humor, Junge interessiert sich wirklich für andere Leute. Vor allem aber beschreibt er die Welt, ohne vorgefertigte Ideen davon zu reproduzieren. Was für mich die Essenz toller Texte ist. Junge kann halt einfach schreiben!

Out in March:

Das Jahr nach dem Abi. An alle Leute, die noch keinen Plan haben oder denken, Sie hätten einen.